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#Etappe 7

Eigentlich wollten wir heute schon um 7 Uhr beim Bäcker sein, aber die Nacht war so verdammt kalt, dass wir erst in den frühen Morgenstunden überhaupt zum Schlafen kamen. 


Und als wäre der Morgen nicht schon beschissen genug gab es beim Bäcker keinen Latte Machiatio to go und bei der Tankstelle ein paar Meter weiter, war die Kaffeemaschine sogar komplett in der Reinigung. Was ist denn hier los?

Montagmorgen um halb 9 kein Kaffee. Zumindest das Schokobrötchen und die Käse-Laugen-Stange waren super. 


Und damit es noch schöner wird, ging es erstmal bergauf bis zum Ochskreuz. Von dort ging es zum Glück bergab nach Bruchhausen. 


Irgendwann hatten wir einen wunderschönen Blick auf den Ort. Sah irhendwie süß aus, wie sich der Ort so durchs Tal schlängelte. 

Bruchhausen.
Bruchhausen.

Beim dortigen Bäcker gab es den langersehnten Kaffee und dann ging es vorbei am Bruchhausener Steinbruch - den wir leider nicht direkt gesehen haben - zur Feuereiche und damit zurück auf den Rothaarsteig Richtung Brilon.

Bruchhausener Steinbruch
Bruchhausener Steinbruch
Feuereiche
Feuereiche

Unterwegs konnten wir zumindest die Steine von Bruchhausen betrachten. 

Auch der Ausblick über Elleringshausen war fantastisch. Da kamen wir uns ein bisschen vor wie in den Bergen. Immer weiter entlang des Rothaarsteigs - heute ohne Pause und schnellen Schrittes bis Petersborn, wo wir den Steig verließen, um ein Stückchen abzukürzen. 

Bruchhausener Steine aus der Ferne
Bruchhausener Steine aus der Ferne
Ausblick über Elleringshausen.
Ausblick über Elleringshausen.
Durchgangsstation Petersborn.
Durchgangsstation Petersborn.

Den Eingang zum Gudenhagener Poppenberg betrachteten wir kurz bevor es uns weiter Richtung Brilon zog. Heute lag ein echt hartes Programm vor uns. 40 Kilometer wollten wir bis nach Büren zurücklegen. Davon hatten wir um 12:30 bereits 17 absolviert. 

Und dann hieß es wieder extrem steil berghoch und wieder extrem steil bergab - erst entlang einer kleinen Holztreppe und dann auf einem kleinen Pfad, der uns wieder ein Dschungel-Feeling verschaffte.

Vorbei an Brocksmanns Hütte, die leider geschlossen hatte, kamen wir am Stadtrand von Brilon an. Dort durchquerten wir erst einmal den wunderschönen Kurpark. Das Kneipbecken nutzen wir dann tatsächlich mal um unsere Füße zu kühlen. Das hatten sie sich echt verdient. Von dort ging es auf direktem Weg zum Rewe -  Vorräte auffüllen und etwas zu Mittag essen: Skyr mit Nektarinen.

 

Von dort durchquerten wir Brilon bis zur Möhne und folgtem dem Möhne-Radweg. War jetzt zwar nicht der schönste Weg, aber dafür asphaltiert und damit super, um mit einer ordentlichen Pace ein paar Kilometer zu machen. Die Zeit nutzen wir auch, um Fragen auf Instagram zu beantworten. Das hat auf jeden Fall mega Spaß gemacht. Damit verging die Zeit und dadurch auch die Kilometer wie im Flug. Sogar so gut, dass wir an der Abzweigung vorbei liefen, an der wir den Radweg eigentlich verlassen sollten. Also wieder ein Stück zurück und ciao Möhne-Radweg.

Von dort ging es hinauf ins Naturschutzgebiet Egelsbruch / Harlebachsystem.

Möhne-Radweg
Möhne-Radweg

Nach der Straße war es schön wieder im Wald unterwegs zu sein - auch wenn uns wieder eine kurze Zeckenhölle erwartete.

Nach einer kurzen Diskussion, ob wir nun dem Google- oder Komoot-Weg folgen sollten, entschieden wir uns für letzteren und folgten damit der Waldroute Sauerland.

 

Ein wunderschöner, verwurzelter Singe-Trail führte uns quer durch den Wald. Das sind einfach meine Lieblingswege, weil sie einfach so direkt durch die Natur führen. Am Vorderplatz kamen wir wieder auf einen breiten Schotterweg. Ab hier sollten es also noch 11 km sein. Puh. Dabei lagen doch schon 34 km hinter uns.

Zeckenhölle. Mal wieder. Zum Glück war es nur ein kurzer Teil des Weges.
Zeckenhölle. Mal wieder. Zum Glück war es nur ein kurzer Teil des Weges.
Der schöne Single-Trail der Waldroute Sauerland.
Der schöne Single-Trail der Waldroute Sauerland.

Noch 3 km wollten wir laufen, um uns dann mit einem Riegel zu belohnen. Die hatten wir erreicht als es uns durch Ringelstein führte. Dank des Riegels war der kommende Kilometer mit einer Horrorsteigung kein Problem (schön wär's...Tatsächlich war es die Hölle für die Waden). Das Trostpflaster war in dem Moment die Buchungsbestägung der Pension, die wir uns heute gönnten.

 

Eine breite Allee flankiert von Feldern brachte uns immer näher an unser Ziel. Als wir Barkhausen durchquerten, fiel die 40-Kilometer-Marke. Als Belohnung schlug uns so richtige Landluft entgegen. Zum Glück hatten wir den Riegel schon längst verschlungen. Wir bogen nach links ab und kamen auf einen endlos langen Radweg, an dessen Ende man das Ziel schon im Mini-Format erkennen konnte. Mittlerweile schmerzte jeder einzelne der 26 Knochen im Fuß.

 

Aber aufgeben ist ja keine Option und ein Bett im Warmen nach der letzten Nacht eine wirklich gute Motivation.

Büren hatten wir dann doch recht fix erreicht, aber wie sich herausstellte, war das Hotel relativ weit außerhalb. Oh man. Also doch noch weiter laufen.

 

Die Eisdiele unterwegs nahmen wir zu Motivationszwecken noch mit, um die letzten 2,5 km noch zu überstehen. Es ging ein mal durch den Almeauenpark mit Blick auf die barocke Jesuitenkirche und dann hinauf, und weiter hinauf und noch weiter hinauf bis wir schließlich einen wunderbaren Ausblick über Büren hatten. Genießen konnte ich den allerdings gar nicht mehr. Einfach zu k.o. und totmüde schleppte ich mich die letzten Meter bis ins Hotel.

 

Leider war dann immer noch nicht an Schlaf zu denken, denn es musste noch einiges erledigt werden: Insta-Account pflegen und Videos drehen, Duschen (juhuuuuu!), Essen kochen, Wäsche waschen und Essensutensilien wieder abspülen. Danach folgte noch eine Interviewaufnahme für FFH, bevor wir wirklich tot ins Bett fielen. Kein Wunder nach 46 Kilometern.

 

Der Blick zurück auf Büren.
Der Blick zurück auf Büren.
Und die Sonne geht schon unter, als wir endlich in die Straße des Hotels abbiegen.
Und die Sonne geht schon unter, als wir endlich in die Straße des Hotels abbiegen.