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#Etappe 6


Auf der Couch von Gela wurden wir am Morgen von den ersten Sonnenstrahlen des Tages geweckt. Und dazu noch dieser Ausblick. Wow! Kann ein Tag besser starten?

 
Während unsere Gastgeberin noch schlief, bereiteten wir schon einmal unseren Rucksack vor. Die Schlafsäcke wurden zusammengerollt, die Schlafsachen gegen unser Wanderoutfit ausgetauscht und alles fein säuberlich in den Zip-Beuteln verpackt und im Rucksack verstaut.


Um 8 Uhr startete dann automatisch die Kaffeemaschine. Mit frischem Kaffee in der Hand, der Ruhe des Morgens und eigentlich  losgehbereit, tippte ich weiter an meinen Berichten und genoss die herrliche Atmosphäre.


Nach einer herzlichen Verabschiedung (Danke Gela!) ging es um 8:57 Uhr los auf unsere 6. Tagesetappe. Wahnsinn! Sind wir wirklich schon so lange unterwegs? 

Nochmal der Ausblick in der Nähe von Gelas Haus.
Nochmal der Ausblick in der Nähe von Gelas Haus.

Zurück an der Kreuzung zu unserer Route waren wir schnell und dann ging es parallel zur Odeborn Richtung Dödesberg. Begleitet von Vogelgezwitscher, Sonnenschein und einer beeindruckenden Landschaft liefen wir die ersten Kilometer des Tages. Wieder kreuzte ein Reh unseren Weg und wir schafften es wieder nicht diesen Moment auf einem Foto festzuhalten. 


Durch den Ort Dödesberg hindurch und über einen Teil der Hauptstraße (für einen Sonntagmorgen war hier ganz schön viel Verkehr) kamen wir wieder an einen Weg, der an einem Bach entlang führte. Vier Kilometer hatten wir schon wieder geschafft. Die ersten sind immer die, die am schnellsten vorübergehen.

Der Weg Richtung Dödesberg
Der Weg Richtung Dödesberg
Der Weg entlang des Bachs.
Der Weg entlang des Bachs.

Unterwegs sammelten wir ein paar Walderdbeeren. So schön, was uns die Natur doch alles einfach so schenkt. Und immer weiter und weiter am Bach entlang unterhalb des Dödesberg.


Kurz bevor YouFM uns anrufen wollte, kam endlich eine Sitzgelegenheit in Form eines kleinen, gemütlichen Hochsitzes. Leider nicht in der Sonne, aber da wir schon kilometerlang keine Bank gesehen haben, nutzen wir die Gelegenheit, um nach 7 Kilometern eine Frühstückspause einzulegen und mal wieder Porridge zu kochen.

Unser Rastplatz
Unser Rastplatz

Zum Glück hatten wir uns nochmal gestärkt, denn kurz nach unserem Rastplatz begannen die Höhenmeter. Nach einem kurzen aber dafür harten Aufstieg, ging es auf einem kleinen Pfad parallel zur Straße weiter, während wir unser eben aufgezeichnetes Interview anhören.


Wir überquerten den Wanderparkplatz "Albrechtsplatz" des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge. Hier gab es noch ein paar Verhaltensregeln für den Fall, dass man einem Wisent begegnet. Wir sind gespannt. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits fast 10 Kilometer geschafft und waren wieder zurück auf dem Rothaarsteig.

Der schmale Pfad entlang der Straße
Der schmale Pfad entlang der Straße
Verhaltensregeln
Verhaltensregeln
Unser Zwischenziel: Kahler Asten
Unser Zwischenziel: Kahler Asten

An der Hoheleyer Hütte gab es einen Holzbilderrahmen mit einem wunderbaren Ausblick. Da gab es erstmal ein Fotoshooting bevor es auf der Hütte selbst frische Pommes mit Curry Wurst bzw. Chicken Nuggets gab. Eigentlich wollten wir die Pause erst später machen, aber solche Gelegenheiten kann man sich einfach nicht entgehen lassen. 

Der Weg bis zur Hoheleyer Hütte
Der Weg bis zur Hoheleyer Hütte
Ausblick von der Hoheleyer Hütte.
Ausblick von der Hoheleyer Hütte.
Die Hütte selbst.
Die Hütte selbst.
Unsere neuen Wanderschuhe.
Unsere neuen Wanderschuhe.

Von der Hütte ging es hinauf zur Hoheleye auf 730 m ü. NN und von dort sehr sehr steil hinab zum "Am Knäppchen" auf 690 m ü. NN. 


Generell folgte jetzt ein auf und ab. Es war auch der erste Tag, an dem uns wirklich viele Wanderer und Biker begegneten - typisch Sonntag eben. Zumal das Wetter heute echt okay war - eigentlich perfekt zum Wandern. Nur ein bisschen mehr Sonne wäre schön gewesen. 


So ging es durch Langewiese hindurch Richtung Lenne Plätze und Kahler Asten. Aus der Ferne bewunderten wir den Hohen Knochen. Am alten Grenzweg (710 m ü. NN.) entlang hatten wir ein wundervolles 180° Panorama. 

Und ab hinab.
Und ab hinab.
Panorama-Blick
Panorama-Blick

Nach dem Grenzhaus Leber begann dann der richtige Anstieg. Ein kurzer Ausblick über Lenneplätze und schon ging es weiter. 

Ausblick über Lenneplätze.
Ausblick über Lenneplätze.

Vorbei an einem schönen Rasthof - diesmal ohne anzuhalten, begegnete uns ein weiterer  Grenzstein des Rothaarsteigs mit der schönen Zahl 105. Vom dort ging es hinauf zum Kahler Asten. Wir mussten in dem Moment beide an den Stein mit der 30 denken, den wir vor paar Tagen passiert hatten. Wahnsinn - wir sind echt gut voran gekommen. 

Hinauf zum Kahler Asten
Hinauf zum Kahler Asten

Wir nutzten nun aber den kürzesten Weg hinauf. Circa 820 m ü. NN waren wir kurze Zeit später. Damit hatten wir nun den höchstens Punkt unserer Reise erreicht. 

Blick von oben. Leider war der Aussichtsturm gesperrt.
Blick von oben. Leider war der Aussichtsturm gesperrt.

Ein Eis zur Belohnung und dann ging es am Nordhanglift entlang zur Talstation Brembergkopf 2. 


Nun sollte uns die Renau ziemlich lange auf dem weiteren Weg begleiten. Über eine super lange Holzbrücke überquerten wir mehrere Abzweigungen des Baches und kamen uns ein bisschen vor wie im Dschungel. 

Am Nordhang ging es hinunter.
Am Nordhang ging es hinunter.
Der Anfang der Brücke.
Der Anfang der Brücke.
Und es ging ewig so weiter.
Und es ging ewig so weiter.

Wieder kam ein knackiger Anstieg und dann ein Wegweiser, auf dem unser nächstes Zwischenziel drauf stand: Noch 4,3 km bis Silbach. Auf dem Weg begegneten uns immer wieder Info-Tafeln des Waldlernpfades Renau mit Wissenswertem über Wälder und die Natur.

Ab nach Silbach.
Ab nach Silbach.
Silbach. Ein Ort mitten im Tal. Auf der anderen Seite mussten wir wieder hoch.
Silbach. Ein Ort mitten im Tal. Auf der anderen Seite mussten wir wieder hoch.

Mit Blick auf den Silberberg ging es hinab nach Silbach. Der Abhang hatte es ganz schön in sich. Bergabgehen kann in diesem Format ganz schön anstrengend werden. Weil auch gerade die Sonne heraus kam, machten wir es uns Silbach auf einer Parkbank gemütlich und aßen schon wieder. Heute war der Hunger echt groß. Und wir waren jetzt schon total k.o.


Leider ging es auf der anderen Seite wieder genauso berghoch, wie es vorher bergab ging. Puuuuuuh, war das hart nach 23 Kilometern, die wir heute schon in den Beinen hatten. Zum Glück ging es nicht komplett hinauf zum Silberberg, sondern etwas unterhalb des Gipfels entlang nach Niedersfeld. 


Vorbei an der Nordhelle und am Eschenberg ging es die ganze Zeit nur bergauf - diesmal aber mit leichter und dafür aber dauerhafter Steigung. Die Aussicht belohnte wieder einmal für jeden einzelnen Höhenmeter. 

Der breite Schotterweg wurde irgendwann von einem kleinen Trampelpfad abgelöst. Und wir hatten schon gehofft heute ohne Zecken davon zu kommen. Keine 10 Meter auf diesem Weg unterwegs war schon die erste auf meiner Hose.

So sieht es zwischendurch mal aus
So sieht es zwischendurch mal aus

Der folgende Schotterweg erfreute uns sehr. Und so ging es hinab an den Anfang von Niedersfeld. Am Fuße des Escherbergs durften wir in einer netten Pizzeria unsere Wasservorräte auffüllen. Das war deswegen so wichtig, weil uns dieses Mal wirklich eine Nacht im Zelt bevorstand. 

Endlich erreicht.
Endlich erreicht.

Und es sollte die verrückteste werden. Wieder hatte uns jemand einen Schlafplatz angeboten. Während wir so in den Ortskern von Niedersfeld liefen, wurden wir aus der Ferne zum Garten der Person gelotst, wo wir unser Zelt aufschlagen durften. Es war niemand zuhause und die Nachbarn schauten schon ganz skeptisch vom Balkon. Na ob das mal gut geht? 


Wir hatten ja schließlich die Erlaubnis, dachten wir achselzuckend und befestigten die letzten Haken des Zeltes am Gestänge. Die Iso-Matte schnell noch aufblasen und den Schlafsack ausgerollt und schon war unsere Schlafstätte eingerichtet. Glücklich waren wir auch als wir die Steckdose an der Außenwand des Hauses entdeckten und dort unsere Powerbank laden konnten. Soooo toll.


Und als wir es uns schon im Zelt gemütlich gemacht hatten, wurde uns auch noch das Versteck des Ersatzschlüssels für den Keller verraten. Wow! So ein Vertrauen ist echt nicht selbstverständlich! Wir waren wirklich baff und überglücklich unsere Wäsche waschen zu können. Dabei kamen wir uns irgendwie vor wie Einbrecher - so ganz in schwarz gekleidet. So verbrachten wie die nächste Stunde damit unsere Wäsche zu waschen und im Schnellprogramm zu trocknen. Wie herrlich doch frischgewaschene Wäsche duftet! 


Dann war aber wirklich Schlafenszeit, wenn wir denn auch hätten schlafen können. Es war einfach nur eiskalt. Kälter als eiskalt. Man kann es gar nicht beschreiben. Die Schlafsäcke von Aldi taugen jedenfalls nichts. Und so war die einzig tröstende Vorstellung der heiße Kaffee beim Bäcker am nächsten Morgen. 


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