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#Etappe 5

Nach einem tollen Frühstück im Kreise der Famlie, einer erfrischenden Dusche, einem kurzen Ausflug zur Hasenzucht des Schwiegerpapas unserer Gastgeberin (ooooh waren die süß) und einem weiteren Interview mit hr3, brachte uns Melanie wieder zurück zu unserem gestrigen End- und heutigen Startpunkt zurück. 


Dort sollte schon die nächste Journalistin auf uns warten. Ein kurzes Interview inklusive Bild und dann konnte es endlich losgehen, dachten wir zumindest. 


Aber tatsächlich standen wir wieder mitten im Funkloch und unsere Karte bzw. Route wurde nicht geladen. Mist! Als versuchten wir verzweifelt das Handy in jede erdenkliche Ecke und Höhe zu halten. Ohne Erfolg. Okay, dann laufen wir halt einfach mal los - wird schon schief gehen. Und immerhin wussten wir, dass wir wieder große Teil des Rothaarsteig laufen mussten. 


Mittlerweile war es sogar schon 10 Uhr. So spät sind wir bisher noch nie los gelaufen. Aber es ist jetzt nun mal so und wir haben schließlich Urlaub - auch wenn Andere das wahrscheinlich niiiiiiemals als Urlaub bezeichnen würden.


Und zu einem guten Start in den Tag, gehört auch eine ordentliche Steigung. Juhu. Nicht. Und dann stand da plötzlich ein Hund und schaute uns an. Herrchen oder Frauchen war nicht in Sicht und wir blieben erstmal wie erstarrt stehen. Was macht man in so einer Situation, wenn wirklich kein Besitzer um die Ecke kommt. Wirkt das Pfefferspray? Zum Glück mussten wir das nicht ausprobieren, denn das Frauchhen kam dann doch noch hinter her. Angesprungen wurde ich aber trotzdem. Mit einem Pfotenabdruck auf der Hose ging es dann sehr erleichtert weiter.


Und als dann auch noch die ersten Sonnenstrahlen des Tages rauskamen, waren wir gleich doppelt motiviert unser heutiges Ziel - Bad Berleburg - zu erreichen. Insgesamt sollte es heute ein kürzere Etappe werden, da Jennys Oberschenkel immer noch weh tat und Regeneration ja generell nicht schaden würde. 

Aufstieg geschafft. Der Ausblick entschädigt einfach immer für jeden gelaufenen Höhenmeter.
Aufstieg geschafft. Der Ausblick entschädigt einfach immer für jeden gelaufenen Höhenmeter.

Nach etwa 3 Kilometern folgten wir weiter dem Lahnwanderweg - der Rothaarsteig ging in eine andere Richtung weiter. Der Weg führte uns vorbei an einem schönen Weiher hinab zur Lahn.

Bei einem kurzen Stück die Straße entlang, kam dann die Sonne gänzlich raus. Wir nutzen den Moment, indem wir unsere per Hand gewaschene Wäsche zum Trocknen auf den Rucksack schnallten. 


Als wandernder Wäscheständer durchquerten wir Saßmannshausen und folgten dem Enderbach hinauf und schließlich hinein in den Naturpark Sauerland Rothaargebirge

Blick von der Brücke auf die Lahn
Blick von der Brücke auf die Lahn
Saßmannshausen.
Saßmannshausen.
Hier haben wir einen kleinen Teil des Aufstiegs schon geschafft
Hier haben wir einen kleinen Teil des Aufstiegs schon geschafft

Von dort ging es richtig schön steil bergauf (es is richtig toll von einem E-Bike-Fahrer locker flockig überholt zu werden, wenn man sich selbst so abquält) zum Saustall auf 550 m ü. NN. (Der Berg heißt wirklich so!). Dort oben genossen wir erstmal die Sonne und machten die erste kleine Essenpause.


Danach sollte der Tag zum Offroadtrip werden. Erst führte uns die Route quer durchs Unterholz des Waldes und paar hundert Meter weiter einen total vermatschten Weg nach oben. Als wir schon froh waren die nächste Abzweigung erreicht zu haben, stellte sich diese als wiesenartiger Steilhang heraus - also quasi einmal durch den Zeckenhimmel. 

Leider gibt das Bild nicht wirklich wieder, wie steil es eigentlich bergab ging. Und ja dieser Weg wurde uns wirklich von Komoot vorgeschlagen 🙈
Leider gibt das Bild nicht wirklich wieder, wie steil es eigentlich bergab ging. Und ja dieser Weg wurde uns wirklich von Komoot vorgeschlagen 🙈
Einfach mal eine Impression von zwischendurch
Einfach mal eine Impression von zwischendurch

Der nächste Weg führte uns oberhalb an Sassenhausen vorbei und brachte uns hinein in ein wunderschönes Panorama über diesen Ort. 


Die Bank am Sassenkopf kam wie gerufen. Mit diesem tollen Ausblick aus 602 m ü. NN schmeckt der Kaffee gleich doppelt so gut. 

180° Panorama über Sassenhausen
180° Panorama über Sassenhausen

Auf dem Weg zum Edertal entschieden wir heute Abend in Bad Berleburg eine Pizza zu essen. Nach einem Aufruf in Facebook nach der besten Pizzeria des Ortes, riefen wir die Pizzeria Roma an. Und tatsächlich war das Leben wieder auf unserer Seite, denn wir konnten den letzten freien Tisch ergattern. Juhu! 


Und es wäre ja langweilig, wenn immer alles auf Anhieb klappen würde. Und daher war der Weg, den wir nehmen wollten, plötzlich abgesperrt. Gut, dachten wir, laufen wir halt einfach am Stacheldrahtzaun entlang und dann außen herum. Zumindest war dort ein kleiner Trampelpfad. Gesagt, getan. Nur das der Weg, auf dem wir dann rauskamen, ebenfalls verschlossen war. Angeblich wegen Absturzgefahr. 


Drüber klettern und das Schild missachten oder den ganzen Weg zurück? Schließlich hatten wir bei unseren Wanderungen schon öfter solche Schilder gesehen und ignoriert und konnten anschließend die Sperrung in keinster Weise nachvollziehen. Aber da bisher noch kein Weg mit Stacheldraht abgesperrt gewesen war, kehrten wir um und nahmen den Umweg in Kauf. Eine gute Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Tatsächlich war unser ursprünglicher Weg gar nicht mehr vorhanden. Stattdessen war dort nun ein Steinbruch...uppsi!

Das war dann mal unser ursprünglicher Weg
Das war dann mal unser ursprünglicher Weg

Hinab ins Edertal und dann durch Raumland hindurch ging es recht fix. Da Google uns eine kürzere Route empfahl, folgten wir dieser und standen plötzlich wieder vor einem mit Brennesseln zugewucherten Weg. Zurück oder Weiter? Hmmm. Okay, wir hatten echt keine Lust mehr auf Umwege. Also die Socken über die Hosen, nochmal schön Autan drüber und dann ging es einmal quer durch die Brennesseln. 


Irgendwann ist man an einem Punkt, an dem einem so etwas egal ist. Dann sucht man danach halt nach Zecken. Hauptsache man kommt schneller von A nach B. Nicht, dass wir es eilig hätten. Es geht weniger um die Zeit, als um die Distanz. Jede mögliche Abkürzung ist bei der Strecke echt eine Wohltat. Und so führte uns Google an der Straße entlang nach Bad Berleburg. Schön ist anders. 

Hinab ins Edertal mit Blick auf Raumland
Hinab ins Edertal mit Blick auf Raumland
Ziel erreicht!
Ziel erreicht!

Dort angekommen wechselten wir erst einmal das Schuhwerk. Auf Asphalt ist tatsächlich angenehner mit den Laufschuhen zu laufen. Und so machten wir uns mit dem sportlichen Schuh auf den Weg quer durch Bad Berleburg zur Pizzaria Roma. Wie wir es zeitlich geplant hatten, waren wir pünktlich um 18 Uhr dort. Da die Sonne uns sogar noch einen Besuch abstattete, beschlossen wir spontan draußen Platz zu nehmen.


Während wir auf unsere Pizza warteten überlegten wir, ob wir hier im Ort bleiben oder doch noch ein bisschen weiterlaufen sollten. Bisher hatten wir gerade mal 23 km und obwohl wir eigentlich eine kurze Etappe laufen wollten, war uns das irgendwie zu wenig.


Da uns das Leben gerne einen Wink mit dem Zaunpfahl schenkt, erhielten wir genau in dem Moment von einer sympathischen Frau eine Einladung für das Zelten in ihrem Garten in Wemlighausen. Der Ort war nur ungefähr 4,5 km von Bad Berleburg entfernt und damit genau die Entfernung, die wir ungefähr noch hätten laufen wollen. Zwar lag der Ort nicht exakt auf unserer Route aber eine Anpassung bewirkte nur eine kleine Streckenänderung sodass wir spontan beschlossen das Angebot anzunehmen. 

Bad Berleburg. Ausblick von der Pizzeria.
Bad Berleburg. Ausblick von der Pizzeria.

Auf dem Weg machten wir noch einen Zwischenstopp beim Hit, um Wasser und Proteinriegelproviant wieder aufzufüllen. Dann ging es über die Odeborn und immer an der Astenbergstraße entlang nach Wemlighausen

Ist dieser Ausblick nicht wundervoll?
Ist dieser Ausblick nicht wundervoll?

Und wieder stellte sich eine Entscheidung als goldrichtig heraus. Wir hatten erneut eine richtig tolle Begegnung mit einem wundervollen Menschen. Danke Gela für die tollen Gespräche an diesem Abend und dafür, dass du uns in deinem absolut wunderschönen Traumhaus sogar deine Couch angeboten hast. Fantastisch. Dieses Leben ist voller wertvoller Momente und das war ein weiterer! Danke! 

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Kommentare: 1
  • #1

    Anja Dühr (Sonntag, 19 Juli 2020 21:17)

    Hallo Ihr zwei, ich kann leider nicht aktuell sehen wo ihr seid, Aber ich könnte auf der Karte sehen das ihr an Paderborn vorbei kommt, gerne würde ich euch einladen wenn es in eure Tour passt, bei uns im Gästezimmer zu schlafen, wir wohnen in Delbrück, ich weiß nicht ob es auf eurer Route liegt, gerne meldet euch!
    017651471387, natürlich gibt es eine Dusche!
    Weiter so viel Spaß, Gruß Anja